Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr hattet einen angenehmen Tag und niemandem ist die (vorweihnachtliche) Decke auf den Kopf gefallen, sei es im Büro, in der Schule, in der Uni oder privat.
Ich wurde letzte und auch diese Woche immer wieder mit dem Thema Zukunft konfrontiert, mit den dazugehörigen Ängsten, dem Druck der entsteht, wenn wir nicht so recht wissen wohin uns unser Weg führt und was genau wir eigentlich "später" machen möchten.
Da dieses "später" vor drei Jahren zur Zeit meines Abiturs und zu Beginn meines Studiums noch sehr viel weiter entfernt war als dies nun der Fall ist, wächst auch bei mir der Druck etwas zu erreichen.
Jeder von uns möchte gerne einen tollen Job haben in dem wir von den nettesten Kollegen umgeben sind, möglichst viel Geld verdienen und so gut wie niemals unzufrieden sein.
Doch bei genauerer Betrachtung meines (bereits arbeitenden und in Jobs stehenden) Umfeldes begreife ich schnell, dass dies wohl leider bloß einer rosa farbenen Seifenblase entspricht, welche die immer zu hundsgemeine Realität allzu schnell platzen lässt.
Die Realität holte mich schnell und unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück und plötzlich gehörte auch ich zu den Frauen, die in "Panik" verfallen, ihr Leben kurzerhand mehr oder weniger für sinnlos erklären und am liebsten mit einer Packung Taschentücher, Kuscheldecke und einer Tasse Tee vor dem Fernseher versumpfen und die Mädels von Sex and the City bewundern.
Auch wenn sich die Serie weniger mit dem Berufsleben der drei Wunderfrauen, als viel mehr mit deren privaten (Sex-) Leben befasst, bekommen wir doch immer wieder vermittelt wie herrlich einfach ein Job und das Geld verdienen sein können.
Davon träumte ich zur Zeit. Mein Studium läuft eher schleppend, was jedoch nicht an schlechten Noten, sondern lediglich an meiner Motivation liegt. Fand ich das erste Jahr des Philosophiestudiums wirklich noch spannend und hilfreich für beinahe alle Lebenslagen, habe ich es allmählich satt stundenlang über Dinge und Theorien alter Philosophen zu diskutieren, die mich weniger interessierten. Die Tatsache, dass viele Lehrkräfte ein wenig überfordert sind und am Ende eines Seminars ebenso ahnungslos den Raum verlässt wie man ihn betreten hatte, ist hier nicht gerade hilfreich.
Als ich ein kleines Mädchen träumte ich davon Tierärztin zu werden, in einem großen Gericht einmal die Gerechtigkeit siegen zu lassen oder vorzugsweise Prinzessin in einem großen Schloss aus Zuckerguss zu sein. Meine größten Sorgen waren kleinere Blessuren beim Spielen, das Bonbonglas auf dem viel zu hohen Schrank oder dass das kleine Mädchen, dass man ohnehin weniger gut leiden kann in der nächsten Reitstunde das Lieblingspony zugeteilt bekam.
Schaut man auf diese Erinnerungen zurück, wünscht man sich nur allzu oft, noch einmal Kind sein zu dürfen.
Ich fühlte mich in den letzten Monaten nicht wohl in dem, was ich tat und war generell mit der Allgemeinsituation mehr als unzufrieden.
In den vergangenen Monaten schien plötzlich jeder Studiengang geeigneter, als der den ich bereits belegte und ich suchte krampfhaft nach einer Lösung.
Meine beste Freundin erkannte schnell, dass ich auch all das eigentlich nicht wirklich wollte und holte mich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie machte mir deutlich, dass es nicht unbedingt verwerflich sei etwas Neues auszuprobieren und einen neuen Weg einzuschlagen, wenn man wirklich mit Feuer und Flamme dabei sei. Würde ich mit Feuer und Flamme hunderte Paragraphen auswendig lernen und ganze Bücherdschungel durchforsten? Wohl eher nicht. Ebenso wenig würde ich mit Feuer und Flamme ganze Schulklassen unterrichten.
Ich entschied mich dazu, mein Studium zu Ende zu bringen. Denn auch wenn dies nicht das ist, was mich wirklich erfüllt, möchte ich ebenso wenig etwas abbrechen, für das ich bereits so viel Arbeit und Zeit investiert habe. Manchmal müssen wir etwas zu Ende bringen auch dann, wenn das vielleicht nicht unserer Passion entspricht.
Doch wer sagt, dass wir uns nicht trotzdem dieser Passion zuwenden können? Vielleicht einem Hobby, aus dem wir mehr machen könnten? Eine Leidenschaft, die wir ausbauen könnten und die uns vielleicht weiter bringt, als wir denken?
Ich habe mich mit diesem Thema nun schon länger beschäftigt, habe einige Dinge plötzlich klarer gesehen und etwas für mich selbst beschlossen.
Wir leben unser Leben für uns und der Berufsweg den wir einschlagen begleitet uns unser Leben lang. Wir müssen uns in dem was wir tun wohlfühlen und wir dürfen uns selbst, unsere Stärken und Passionen dabei nicht vergessen.
Viel zu oft lassen wir uns von Personen oder äußeren Umständen beeinflussen und in Richtungen lenken, die wir selbst vielleicht aus eigener Entscheidung niemals eingeschlagen hätten.
Oftmals unterschätzen wir uns selbst und trauen uns weniger zu, als wir erreichen könnten. Wir bremsen uns selbst, haben Angst vor den Reaktionen anderer (Freunde, Familie) und möchten lieber kein Risiko eingehen.
Ich wusste zum Ende meines Abiturs hin noch nicht, was ich wirklich wollte, wo meine wirklichen Stärken lagen und in was ich passioniert war. Ich informierte mich über das Studienangebot und beschloss spontan ein Studium zu beginnen.
Dieses Studium hat mich weiter gebracht, mir eine Menge gezeigt und mich in vielen Dingen zum Positiven verändert, sodass ich es keineswegs als einen Fehler ansehen würde.
Dennoch haben sich in den vergangenen zwei Jahren meine Interessen herauskristallisiert und diese haben mit meinem Studium nur entfernt etwas zu tun.
Ist es nun zu spät diesen nachzugehen? Kann es jemals zu spät sein, seinen Weg zu ändern? Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür noch nicht zu spät ist und man seine Wege ändern kann.
Wir selbst haben unsere Zukunft uns unser Glück im Allgemeinen in der Hand und nur wir können etwas daran ändern, wenn wir mit uns selbst oder unserem Job, unserem "Lifestyle" unzufrieden sind.
Auch wenn wir den Rat und die Tipps von Familie und Freunden immer ein wenig annehmen sollten, sollen diese nicht maßgebend für unsere Entscheidungen und Handlungen sein. Niemand weiß besser über unsere Wünsche und Träume bescheid, als wir selbst und niemand kann diesen Weg für uns gehen. Haben wir ein konkretes Ziel vor Augen und einen Wunsch oder Traum, den wir über einen längeren Zeitraum hegen und der uns immer wieder "verfolgt" bzw. einholt, dann sollten wir diesem nachgehen, es zumindest versuchen. Ich habe beschlossen dies neben meinem Studium zu tun und auch, wenn ich dafür von einigen Seiten bereits Spott "geerntet" habe, halte ich daran fest.
Meine zwei Leidenschaften sind sowohl das Schreiben, als auch Mode und Design im Allgemeinen. Design nicht nur auf Mode bezogen, sondern auf Inneneinrichtung, Dekorationen und das all umfassende Wörtchen "Lifestyle". Mode bedeutet für mich so viel mehr als einfach bloß shoppen zu gehen, bis das Bankkonto glüht oder eine Liste namenhafter Designer auswendig zu kennen, doch darüber bald mehr.
Ich möchte beides miteinander verbinden und hiermit einen Anfang wagen. Dies ist also mein erster Schritt in meinem (zusätzlichen) neuen Weg, den ich ab nun einschlagen werde und auf den ich mich freue. Auch wenn mit einem neuen Weg meistens harte Arbeit verbunden ist, so gehe ich dieses Risiko in einem Bereich, in dem ich mich rundum wohlfühlen wirklich gerne ein.
Seid ihr zufrieden mit dem was ihr macht und wenn nein, wo liegen eure Stärken und Passionen? Welche Leidenschaft habt ihr und wie könntet ihr diese vielleicht nutzen?
xo <3